Entdecken Sie die zeitgenössische Arbeit von Holger Wittig-Koppe

Geboren 1947. Beginn der eigenen künstlerischen Arbeit 1964. Einzelstunden bei Eberhard Oertel, der in den drei letzten Schuljahren mein Kunstlehrer war. !967 Aufnahme eines Studiums der Sozialwissenschaften. 1969 - 1970 Studium in Frankfurt, parallel Stunden an der Freien Kunstschule Wiesbaden in freier Malerei. In dieser Zeit habe ich abstrakte Bilder gemalt. Da dies mir immer inhaltloser erschien, 1972 Abbruch der Malerei und Vernichtung der entstandenen Bilder. 1975 Wiederaufnahme der Malerei neben der beruflichen Tätigkeit. Gegenständliche Bilder, vor allem Landschaften. Da die mir auf Dauer zu schön und nichtssagend erschienen, 1996 erneuter Abbruch und Vernichtung. 2004 Neustart, da ich für mich einen Weg gefunden hatte, meine kritische Sicht auf den Zustand unserer Gesellschaft in eine mir schlüssig erscheinende künstlerische Form zu übersetzen. Vor allem figürliche Kompositionen, aber auch noch einzelne Landschaften. Mehrere kleinere Einzelausstellungen. 2014 eine größere Werkschau in der artegrale, Kiel. 2023 und 2024 Teilnahme an der Kreisausstellung Ostholstein. 2023 Einzelausstellung im Projektzentrum Malente. Seit 2023 regelmäßig Ausstellungen in der Galerie Onil in Bremen.

In meiner Malerei bringe ich den kritischen Blick des Sozialwissenschaftler mit der Phantasie des Künstlers in den Dialog. So entsteht eine Gebrauchskunst, die anregt hinter die Fassaden unseres gesellschaftlichen Lebens zu schauen. All die Widersprüche, Ängste, Sorgen und Nöte unseres alltäglichen Lebens werden sichtbar. Die Traurigkeit bei aller Fröhlichkeit, die Einsamkeit in der Geselligkeit finden sich ebenso in meinen Bildern, wie der gnadenlose Konkurrenzkampf oder der Wettstreit bis zur Gewalttätigkeit. Neben ganz existentiellen Fragen wie der Tod, der Erziehung der Kinder oder das Verhältnis der Geschlechter finden sich aber auch politische Themen in meinen Bildern wie Macht und Herrschaft, Krieg und Verfolgung, Flucht und Unterdrückung oder was immer uns so umtreibt im derzeitigen Geschehen auf der Welt. Um die Wirklichkeit kritisch reflektieren zu können, ist es wenig hilfreich, einen Malstil zu pflegen, der versucht die Wirklichkeit nachzuahmen. Ich habe für mich einen Form des expressiven Realismus gefunden, der es mir ermöglicht, meine Wahrnehmungen künstlerisch auszudrücken. Hin und wieder fließen dabei auch surrealistische Elemente in meine Bilder. Grundsätzlich behalten sie aber eine gewisse Offenheit in der Darstellung, die der Betrachterin oder dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen eröffnet. Meine Haupttechnik ist die Ölmalerei. Daneben entstehen aber auch Arbeiten auf Papier. Hier verwende ich Aquarellfarben, Gouachen oder auch Acrylfarben.